Arnulf Rating: Zirkus Berlin

Arnulf Rating – Zirkus Berlin

Arnulf Rating wollte eigentlich nur die Zeitungen zum Altpapier bringen. Aber dann bleibt er doch an einer dummen Schlagzeile hängen: Was kommt nach Corona? War da was? Was war da? Über was reden wir? Das Karussell dreht sich. Schnell. Schneller. Zirkus. Immer wieder überraschend wird eine Sensation nach der anderen präsentiert. Berlin ist das Zentrum. Hier spielt die Musik. Es geht immer schneller nach oben. Bravo. Und noch schneller wieder runter. Gruselig. Was ist los? Was ist echt? Wo ist der Trick? Um was geht es? Geld, Ruhm? Ist alles Magie? Oder Macht? Oder einfach nur Show? Geld ist genügend da! Es wird einfach nachgedruckt.

Es sind goldene Zwanziger Jahre. Der Mann mit dem Koks ist auch wieder da. Es geht heiß her. Was gestern galt, spielt heute keine Rolle mehr. Wir bewegen uns über Abgründe. Und alles im Netz und mit doppeltem Boden. Zirkus eben. Wir reden über alles. In den Manegen der Talkshows. Moderatorinnen sind die Dompteusen mit ihren gemischten Raubtiergruppen. Experten und Mietmäuler. Sie lassen sich streicheln, apportieren flink oder reißen das Maul auf wie Löwen. Das Publikum ist fasziniert oder gelangweilt – aber es bleibt dran.Arnulf Rating kennt sich aus: Er lebt in Berlin – und er gehört zur Risikogruppe. In seinem Programm nimmt er uns mit auf den Parforceritt durch die Manege. Mit Tempo und hohem Unterhaltungswert brilliert hier eine der dienstältesten scharfen Zungen des Landes. Der letzte der legendären 3 Tornados, der auf der Bühne steht. Er weiß, woher der Wind weht. Sein Maßstab ist der gleiche wie damals bei den 3 Tornados. Unterhaltung mit Haltung. Gerade, wenn es stürmisch wird. Der Anspruch bleibt: die Menschen oben mit erweitertem Bewusstsein und unten mit nasser Hose aus dem Theater zu entlassen.

Manege frei für Arnulf Ratings
ZIRKUS BERLIN

Hans Gerzlich: Das bisschen Haushalt

Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem – dachte ich.
„Du bist doch den ganzen Tag Zuhause!“ Kennen Sie diesen Satz? Hans Gerzlich auch. Aus seinem eigenen Mund. Er hat ihn oft genug gesagt – zu seiner Frau. Die würde wie fast alle Frauen im Beruf sowieso schlechter bezahlt als er und hätte geringere Aufstiegschancen.
Aber plötzlich kommt eine Pandemie, plötzlich sitzt er im Home-Office und plötzlich
kriegt sie ein mega Job-Angebot; im Online-Handel. Er wollte immer Herr im Hause sein, jetzt ist er es: Sie macht Karriere, er den Haushalt.
Und lernt ein Leben kennen, in dem er sich nicht mehr fit hält durch Tennis mit den
Kumpels nach Büroschluss, sondern durch Betten aufhängen und Wäsche beziehen, Hemden wischen und Staub bügeln. Ein Leben ohne Anerkennung, ohne Bezahlung, dafür oft mit Doppelschichten. Frauen kennen das – er jetzt auch.
Für Gerzlich heißt es nun: Kinder, Küche, Karrierefrau. Dummerweise kommt diese abends
gutgelaunt aus dem Büro, hat Lust auf Sex – und er Kopfschmerzen.
Hans Gerzlich: „Zur Premiere in der Lach- und Schieß schrieb die Süddeutsche

Zeitung, ist gute Komik, hat auch Tiefgang, aber ist Gleichberechtigung der Frauen,
Chancengleichheit und so heute noch Thema? Haben wir doch längst! Da wusste ich, ich bin auf dem rechten Weg.“

www.gerzlich.de

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen